Die Behandler verwenden dafür Nadeln, die sie an den sogenannten Akupunkturpunkten ansetzen. Davon gibt es insgesamt 361. Diese Methode basiert auf dem Prinzip des Qi, der Vorstellung an eine Lebensenergie im Körper. Diese Lebensenergie strömt durch vielfältige Leitbahnen und steuert sämtliche Körperfunkionen. Ein Überschuss oder einen Mangel an Qi sowie Qi-Blockaden führen zu körperlichem Leiden, welche mit Akupunkturnadeln an den richtigen Stellen gelindert oder behoben werden können.
Dieser ganzheitliche und schonende Ansatz hilft bei zahlreichen Beschwerden. Besonders häufig kommt die Akupunktur als Schmerztherapie zum Einsatz, bei akuten und chronischen Schmerzen, sowie bei funktionellen Erkrankungen wie z. B. Schlafstörungen, Müdigkeit, Juckreiz, und Befindlichkeitsstörungen aller Art . Psychosomatische Erkrankungen eignen sich gut für diese regulative Medizin. Auch kann das Immunsystem durch diese Behandlung gestärkt werden. Was in der Behandlung von vermehrter Infektanfälligkeit und Allergien von besonderer Bedeutung ist. In der Suchtbehandlung profitieren Patienten von der ausgleichenden Wirkung der Akupunktur.
Gut ausgebildete Behandelnde müssen drei Aufgaben erfüllen: Erstens müssen sie die Funktionsstörungen genau identifizieren, mit einem Patientengespräch sowie mit Untersuchungen . Zweitens müssen sie die Akupunkturpunkte festlegen, bei denen die Nadeln bei den jeweiligen Problemen ihre positive Wirkung entfalten. Drittens müssen Therapeuten die Nadeln richtig setzen und stimulieren können.
In Studien konnten die erfolgreichen Ergebnisse der Akupunktur nachgewiesen werden, besonders in der Schmerztherapie. Deshalb übernehmen gesetzliche Krankenkassen einzelne Behandlungen, bei chronischen Schmerzen in der Lendenwirbensäule und im Kniegelenk. Als Ergänzung für gesetzlich Versicherte kann sich eine private Zusatzversicherung empfehlen. Private Krankenversicherungen schließen Akupunktur-Behandlungen oftmals bereits in den üblichen Tarifen ein.
